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Technik für Heimaufnahmen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir werden oft gefragt, welche Mikros und sonstige Technik man für eigene Aufnahmen kaufen könnte und wie man diese zu verwenden habe. Da gerade letzteres der Gegenstand von umfangreichen Vorlesung an Tontechnikschulen und der wichtigste Inhalt tontechnischer Ausbildung ist, lässt sich dieses Thema naturgemäß nicht in wenigen Worten abhandeln. Trotzdem sollen hier einige Grundsätze behandelt werden. Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass es in erster Linie die Mikrofone und deren Position sind, die den Klang machen. Das nachgeschaltete Equipment, bestehend aus Vorverstärker, AD-Wandler etc. ist bereits bei mittelmäßigen Aufnahmekarten für den Computer von einer Qualität, die einen vernünftigen Hörgenuss ermöglicht. Speziell Musikgruppen und Bands, die es darauf anlegen, einige Demo-mp3s zu erzeugen, kommen mit dem Rechner und einer guten Soundkarte gut klar. Das Problem sind hier ausschließlich die Mikrofone. In einem anderen Artikel erfährt man Details über die Qualität von Mikros, den man sich in Ruhe durchlesen sollte. Wie aus dem Artikel hervorgeht, braucht man neben dem Rechner eine Recordingkarte, und einnen Vorverstärker oder ein Mischpult, das gleichzeitig auch potentiell Latenzprobleme bei der Aufnahme löst. Die Benutzung des Soundkartenvorverstärkers ist nicht sinnvoll. Er rauscht zuviel und die Verkabelung zum Mikro ist nur 2-adrg und damit nicht symmetrisch. zudem sind diese Adern meist schlecht abgeschirmt. Gute Mikros mit XLR-Anschluss können auch nicht angeschlossen werden. Das Mischpult verstärkt die empfindlichen Signale auf sinnvolle Werte, die von der Soundkarte gut verarbeitet werden können. Ferner sind nach unserer Auffassung dynamische Mikrofone mit eingebauter Gesangskennline untauglich. Das erste Mikrofon sollte ein preiswertes Kondensatormikrofon in Nierencharakteristik sein, das über das Mischpult mit 48V versorgt wird. Die Kennlinie muss möglichst linear sein, um viele verschiedene Einsatzgebiete abzudecken. Wer mag, kann als Solomikro ruhig ein Grossmemranmikro erwerben. Mit einem solchen Nierenkondensatormikro ist am meisten anzufangen. Zwar sind Kleinmembraner linearer, doch liefern Grossmembraner bei ähnlicher Elektronik einen größeren Rauschabstand. Sollen Stereoaufnahmen gemacht werden, die den gesamten Raum bzw. mehrere Leute gleichzeitig aufnehmen, so ist eine Stereoanordnung zu wählen. Praktisch alle Stereoaufnahmen werden mit zumindest einem typischen Stereosystem, dem sogenannten Hauptsystem vorgenommen und gfs durch Zusatzmikrofone ergänzt. Integrierte Stereomikrofone wie die typischen MD-Mikros (meist MS-Technik) oder solche mit zwei fest in 90-Grad montierten Kapseln (XY-Technik) sind für viele Anwendungen meist untauglich, da oft zu unflexibel.
Stereoaufnahmen macht man daher besser mit zwei getrennten Mikros, die eine sehr lineare und einandere ähnliche Charakteristik haben. Empfehlenswert sind hier Kleinmembranmikrofone in Nierentechnik. Nur mit 2 Mikros ist man flexibel genug, um sich an die meisten Szenen anzupassen. Auch für die Aufnahme einzelner akustischer Instrumente werden oft 2 statt nur einem Mikro benutzt, z.B. eines in Entfernung und eines in der Nähe, um den Klang gänzlich zu erfassen. Dazu werden je nach Instrument unterschiedliche Punkte erfasst und der Gesamtklang "zusammengebaut".Selbstredend lassen sich auch die Anordnungen der fertigen Stereomikrofone nachbilden. Technisch Interessierte finden Details zu den Möglichkeiten in diesen PDF-Blättern von E.Sengpiel: XY und MS. Weitere Beispiele zur Aufnahmetechnik: Chöre, Klavier, Gesang Anbieter von Mikros gibt es in Hülle und Fülle. Gerade in letzter Zeit drängen immer mehr Anbieter aus Osteuropa und Fernost auf den Markt. Diese nutzeen z.T. geschickte Marketingstrategien um ihren Mikros zum Absatz zu verhelfen. So werden auch billigste Mikros im Koffer oder einer Spezialschachtel geliefert, besitzen durch Beschichtungen ein sehr edles Aussehen und werden mit einem Messprotokoll geliefert. Leider sagt all dies wenig über die Qualität aus und nicht selten lässt eine aufwändige Verpackung auf zweitklassigen Inhalt schließen. Umgekehrt heisst dies nicht, daß Produkte aus einem bestimmten Herkunftsland zwangsläufig minderwertig sein müssen. Die niedrigen Lohnkosten in China und Russland führen nämlich auch bei hochklassigen Mikrofonen zu einem günstigen Preis. So oder so ist ist es aber in jedem Fall der Preis, der den Ausschlag geben wird und zwar einmal, was das Budget und zum anderen auch den hineininterpretierten Wert angeht: Man wird soviel investieren, wie das Budget eben hergibt und im Falle der Mikrofone ist dies auch lohnend. Mikros haben eine sehr lange Haltbarkeit und einen deutlichen Nutzen, da sollte man im Zweifelsfalle eher höher greifen. An Mikros darf man keinesfalls sparen ! Einen Überblick über einige Hersteller von Qualitätsmikrofonen gibt folgende Tabelle. Die Reihenfolge ist willkürlich und die Einstufung des Mikronangebotes nur ungefähr!
Ein gutes Kleinmembranmikro namhafter Hersteller rangiert im Preis von €300,- bis €600,- je nach Einsatzweck, Empfindlichkeit und Linearität. Spitzen- und Sondertypen mit besonders hoher Dynamik und Präzision kosten bis zu einigen Tausend Euro. Die Großmembranmikros haben oft einen ausgefeilten Klang, basieren teilweise auf Röhrenverstärkern und sind generell etwas teurer. Dies bedeutet jedoch wie gesagt nicht, daß sie besser sind- sie dienen oft nur einen anderen Zweck. Einige Spitzenmikros haben zudem Sonderfunktionen und eine schmales Einsatzgebiet, z.B. nur für Gesang. Bestimmte Hersteller setzen mit ihren Topmikros einzig auf Qualität und bedienen nur ein kleines Marktsegment. Auf der anderen Seite der Skala gibt es Hersteller aus Fernost, die optisch ansprechend aussehende Mikrofone mit scheinbar guten technischen Werten zu Preisen von unter €100,- anbieten- erstaunlicherweise sogar oft mit Zubehör. Dabei handelt es sich oft um Großmembraner, da sich diese u.a. leichter verkaufen lassen. Die Palette ist also sehr weit gefächert und für jeden Geldbeutel sollte etwas Passendes dabei sein. Eine Übersicht einiger Mikrofone gibt die folgende Tabelle. Der als Sondermerkmal herausgestellte Aspekt gilt jeweils im Vergleich zu ähnlichen Typen derselben Preisklasse. Preise sind ungefähre Ladenpreise.
Egal, wie die Wahl ausfällt: Es sollte jedem klar sein, dass ein billiges Mikro relativ preiswerter ist, als ein Teures - einfach aufgrund des erhöhten Absatzes. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß der Handel bei sehr billigen Mikros relativ wieder mehr verdient und auf der anderen Seite bestimmte Materialien, Fertigungs- und Prüftechniken nur bei besseren Mikros zu Einsatz kommen. Daher sind sehr billige Mikros sicher auch nicht wirtschaftlich. Gerade aber die Käufer eines sehr einfachen Recordingmikrofones, bereuen es meist sehr rasch, nicht doch ein wenig mehr investiert zu haben. Ein Mikro im Gegenwert einer Tankfüllung kann kaum vernüftig klingen. Wer im Preisgefühl unsicher ist, der baue gedanklich mal ein Mikro und einen Rasierapparat auseinander. Ein gutes Mikro ist sicher dreimal so kompliziert und kann damit nicht billiger sein, oder Hier gibt es noch weitere Infos zur Homerecordingtechnik und eine Übersicht Mikrofoneinsatzgebiete und Rauschen Diese Seite hat durchschnittlich etwa 315 views im Monat! - stand Juni 2007 J.S. Juli 2003, Stand Mai 2005 |
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