Das MIDI-Protokoll ist das Standardinterface zwischen
Musikinstrumenten und wird auch für die Kommunikation mit
Computern eingesetzt. Theoretisch lassen sich alle musikalischen
Ereignisse inklusive Noten- Ton- und Verlaufsinformationen einer
Partitur erfassen, in MIDI Daten codieren, anschließend übertragen
und von einem Synthesesystem wiedergeben. Leider ergeben sich in
der Praxis sehr deutliche Einschränkungen seitens der
Übertragungsstrecke und des eingesetzten Protokolls, welche die
Nutzung von MIDI, MIDI-Controllern und MIDI-fähigen Synthesizern
stark einschränken.
Das Protokoll nach dem aktuellen MIDI-Standard erlaubt lediglich
Noten- und Controllerwerte von 0 bis 127, was nicht nur grob ist,
sondern es auch nötig macht, ungerade Noten, welche nicht auf der
Notenskala sitzen, durch Verbiegen zu emulieren. Um z.B. in reiner
Stimmung zu spielen, wie es für akustische Produktionen angezeigt
ist, sind für viele Synthesizer und Keyboards daher immer
zusätzliche Controllerdaten zu senden, die den Datenstrom unnötig
aufblähen.
Die
Bandbreite des MIDI-Systems ist physikalisch auf 30kBit begrenzt,
wodurch für typische 3-Byte-Nachrichten mit overhead und
sendebedingten Pausen nur etwas 1000 Ereignisse je Sekunde möglich
sind. Werden dann aber mehrere Tasten angeschlagen, so können
diese bei direkter und unverzögerter Ausgabe nicht gleichzeitig
übertragen und vom Zielsystem wiedergegeben werden. Es entstehen
unweigerlich dynamische Verzögerungen. Das Ausdruckspiel von
Blasmusikern aber auch der detailierte Anschlag von Pianisten,
müssten sehr fein aufgelöst werden, um sie angemssen genau zu
übertragen, was bereits bei einigen wenigen Kanälen an seine
Grenzen stösst und selbst bei einem einzigen Tonkanal zu Fehlern
führt - wenn auch zu geringen.
Das
Einspielen von MIDI Spuren muss daher immer unverzögert über die
direkte Audioausgabe des Geräts und einkanalig erfolgen. Der
ausgehende MIDI Datenstrom kann dann "offline" verzögert
aufgezeichnet werden.
Bei
Einspielen sollte auf Lautstärkeänderungen verzichtet werden,
soweit als möglich:
Die Einschränkung der
Controller-Werte führt nämlich dazu, dass bei
Werten geringer Aussteuerung für z.B. die Lautstärke relativ grobe
Abstufungen entstehen, wenn ein bereits kleiner stark
klangbestimmender Wert um einen geringen Betrag geändert werden
soll. In vielen modernen MIDI-Geräten werden diese ankommnden
Steuerkommandos zwar interpoliert, um hörbare Sprünge zu
vermeiden, die erzeugt jedoch eine unkontrollierte
Lautstärkeänderung.
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